LESUNGEN UND VORTRÄGE I-V

Jürg Laederach liest Henri Michaux „Die Verrückten“

Festival I 2014
Gabriel Josipovici liest auf Englisch, Desirėe Meiser auf Deutsch aus Josipovicis Buch „Unendlichkeit“, einem fiktiven Roman über Scelsi
Festival II 2015
Jürg Laederach liest „Pythagoras von Samos – ein antiker Weiser zwischen Religion, Wissenschaft und Politik“ von Prof. Christoph Riedweg, Zürich
Raphael Clamer liest „Ideogramne aus China“ von Henri Michaux
Vortrag über Scelsi von Dr. Markus Bandur, Berlin
Festival III 2016
Dieter Schnebel liest aus seinem Text „Schönheit“
Friedrich Jaecker hält einen Vortrag über Scelsi mit Lichtbildern von Viero Tosatti
Festival IV 2017
Jürg Laederach liest aus „Die Verrückten“ aus „Von Sprachen und Schriften“ von Henri Michaux
Festival V 2018
Raphael Clamer liest aus „Il sogno 101“ von Giacinto Scelsi

Jürg Laederach

Am 19.3.2018 ist Jürg Laederach in Basel gestorben, einer der maßgeblichen Autoren der deutschsprachigen Avantgarde, Dramatiker, Übersetzer, Musikdenker und Musiker. Gemeinsam mit seiner Frau und künstlerischen Weggefährtin Marianne Schroeder war er auch Mitbegründer des Scelsi Festival.

Aus dem weitverzweigten Freundeskreis und gemeinsamen Wirken der beiden entstand 2005 die „Probebühne für Hören und Sehen“ in Basel, die für Künstler aus allen Weltgegenden zu einem Zentrum des Austauschs und der Inspiration wurde. Für einige wurde sie zum Sprungbrett ins Festival. Laederachs Einführungen in die Performances prägten das Format. Bei den Scelsi Festivals 2015 und 2017 trat Jürg Laederach mit Lesungen eines Essays über Pythagoras und einem Text von Henri Michaux auf.

Jürg Laederach liest Henri Michaux „Die Verrückten“

Scelsi Klavierwerke in London

Als Pianist und hinreißender Improvisator spielte das Klavier im Schaffen Giacinto Scelsis eine Schlüsselrolle. In seiner Lebensmitte, in den Fünfzigerjahren, entstanden nach umfänglichem Schaffen für das Instrument seine letzten Werke für Klavier solo. Das Klavier blieb fortan die Grundlage für die improvisierten Tonskizzen zu den Werken für andere Instrumente.

In einem Solokonzert im Londoner British Museum präsentiert die Pianistin und Intendantin des Scelsi Festivals Marianne Schroeder drei Klavierwerke Scelsis. Das Konzert ist Teil des ersten Festivals, das in dem beeindruckenden Museum veranstaltet wird. Unter dem Titel „Europe and the world – a symphony of cultures“ werden vom 16.–29. April 2018  Bezüge der europäischen Moderne zu den Kulturen der Welt thematisiert. Der vom Buddhismus und spirituellen Gedankengut Asiens tief geprägte Scelsi wird bereits im Eröffnungskonzert mit seinem Werk XNOYBIS vertreten sein. XNOYBIS war auch ein zentraler Programmpunkt des Basler Scelsi Festival 2018.

Das Konzert der Scelsi Interpretin Marianne Schroeder wird am 25.April 2018 in der erst kürzlich neu eröffneten Gallery of China and South Asia des British Museum einen wohl nur selten so anzutreffenden Rahmen finden. Neben den I Capricci di TY, die der mit dem britischen Königshaus verwandten Dorothy Kate Ramsden, Scelsis Gattin, gewidmet sind, werden die Werke Rotativa und Quattro Illustrazioni erklingen. In den Quattro Illustrazioni von 1953 spürt Scelsi der Transformation des Selbst nach, die die zehn Metamorphosen des hinduistischen Gottes Vishnu verkörpern.